Technik: Gleiter - Ein Flieger aus Papier




Schritt 1: : Heute faltest Du Dir einen Gleiter. Er ist etwas schwieriger zu bauen als der erste Flieger, den ich Dir bisher gezeigt habe. Besorge Dir ein Blatt DIN-A-4-Papier und lege es hochkant auf eine harte, glatte Arbeitsunterlage.



Schritt 2: Falte das Blatt in der Mitte von oben nach unten zusammen, indem Du die rechte Seite exakt auf die linke legst, in der Mitte einen Knick machst und diesen fest nachziehst. Dies nennt man eine Talfaltung. Den Begriff kennst Du schon vom ersten Flieger oder aus den „TIPPS“.



Schritt 3: Klappe das Blatt wieder auf… so dass die Talfaltung an der Mittellinie sichtbar wird.



Schritt 4: Jetzt faltest du den rechten Teil des Blattes noch einmal in der Hälfte zur Mittellinie hin zusammen, ziehst die entstehende Falte aber nur von oben bis zur Hälfte durch.

Das wiederholst du auf der anderen Seite, auch dort wird die Falte nur bis zur Hälfte nachgezogen. Öffne beide Seiten wieder.



Schritt 5: Falte die rechte obere Ecke so nach links unten, dass der Eckpunkt genau auf der rechten ‚kurzen‘ Faltlinie liegt. Der Beginn der Faltung ist oben am Papierrand, genau in der Mitte. Das ist ein wenig kniffelig… nimm Dir dafür genügend Zeit.

Das gleiche wiederholst Du auf der linken Seite, natürlich mit der linken oberen Ecke und der linken kurzen Faltlinie .



Schritt 6: Nun legst Du die neu entstandene Ecke rechts oben (wie die Ecke eben im Schritt 5) nach links unten, aber diesmal an die Mittelfalte und beginnst auch jetzt den Knick wieder oben in der Mitte.

Wiederhole dies auch mit der linken Seite. Danach sieht dein zukünftiger Gleiter so aus.



Schritt 7: Die Spitze wird kurzzeitig noch spitzer! Falte hierzu noch einmal die Seiten so zur Mittellinie hin wie in Schritt 6.



Schritt 8: Öffne diese letzte Faltung wieder. Das sieht dann so aus.



Schritt 9: Das Blatt erinnert nun an ein Haus mit einem zweigeteilten Dach. Denke Dir eine Linie genau unter dem rechten Dachteil und verlängere sie in Gedanken geradeaus nach links oben, danach falte an der gedachten Linie eine Talfaltung. Dazu legst du den rechten Dachteil nach links unten und ziehst den Knick sehr gut nach.



Schritt 10: Öffne diese Faltung wieder und wiederhole das Gleiche auf der linken Seite:
Denke Dir eine Linie unter dem linken Dachteil und verlängere sie in Gedanken geradeaus nach rechts oben, dann füge auch hier eine Talfaltung ein, indem DU den linken Dachteil nach rechts unten faltest.



Schritt 11: Öffne diese Faltung wieder und falte den Flieger in der Mitte in ihrer schon bestehenden Talfaltung auf der Mittellinie zusammen. Die linke und rechte Seite liegen exakt übereinander. Dabei ist es wichtig, sehr sorgfältig zu arbeiten, denn davon hängt es mit ab, ob der Gleiter später gut (und weit) gleitet. Ziehe alle Faltungen einmal nach und streiche den Gleiter insgesamt gut aus.



Schritt 12: Öffne diese Faltung wieder und nimm die beiden Dach-Dreiecke mit beiden Händen außen zusammen, indem Du die Ränder mit Daumen und Zeigefinger festhältst. Drücke sie so nach unten auf die Arbeitsplatte, dass in der Mitte zwischen den beiden ein Keil nach oben zeigt.



Schritt 13: Falte diesen Keil einmal nach links, einmal nach rechts um und ziehe jedes Mal die Falten in der Mitte gut nach.



Schritt 14: Nun drückst Du die aufragende Spitze vorsichtig und langsam nach unten, indem Du in den Keil von unten hineingreifst wie in eine Kapuze, sie öffnest und die Seiten der Kapuze flach andrückst. Die Spitze zeigt am Ende dieses Schritts zum Heck (= Hinterteil) des Gleiters hin. Wenn Du es richtig gemacht hast, liegt die Mittellinie der Kapuze auf der Mittellinie des Gleiters . Die Kapuze hat jetzt die Form eines Drachens ähnlich.



Schritt 15: Dies ist nun wieder etwas kniffelig! Die untere Drachen-Spitze wird nach oben gebogen, indem Du ein bisschen tiefer als in der Mitte des Drachens waagerecht (von links nach rechts) eine Linie faltest und die untere Drachenhälfte vorsichtig nach oben ziehst. Du kannst das unterstützen, indem du die seitlichen Ecken des Drachens etwas zur Mitte hin zusammendrückst. Dadurch wird die Spitze nun wieder etwas spitzer! Ziehe alle Falten gut nach und mache dadurch alle Papierlagen wieder etwas flacher.



Schritt 16: Drehe das Blatt mit dem „Gesicht“ nach unten auf der Unterlage um.



Schritt 17: Unterhalb der Spitze ragt ein Dreieck frei nach oben, das knickst Du jetzt mit einer waagerechten Faltung so weit es geht nach unten. Dadurch ragt die „Nase“ nun etwas länger aus dem Flugzeugrumpf heraus.

Schritt 18: Drehe den Gleiter nun wieder um, mit dem „Gesicht“ nach oben. Nun erhält er eine Rumpf-Faltung: Falte ihn entlang der Mittellinie zusammen, so dass die rechte Seite genau über der linken liegt – oder umgekehrt! Sei besonders sorgsam im Bereich der Spitze, sie ist gar nicht mal so einfach zusammenzufalten! Die ganze Falte ziehst mehrmal fest nach und streichst alle Wölbungen glatt, die jetzt vielleicht durch die vielen Lagen am gesamten Gleiter entstanden sind.

Schritt 19: Die hochgeklappten Flügel haben schon einen Knick nach oben, eine Talfaltung, die Du nun verlängerst: am vorderen Ende des Gleiters ziehst Du einfach die Falte in derselben Richtung nach vorn weiter durch, zuerst an der linken Tragfläche, dann an der rechten (oder umgekehrt).

Schritt 20: Du legst den Flieger mit der Nase nach links und ziehst die Mittellinie noch einmal fest nach.

Schritt 21: Nun legst du die Talfalte aus Schritt 19 (am Flügel) genau auf den untersten Rand des Rumpfes, das heißt, auf die Mittellinie des Gleiters. Wenn dies nicht ganz gelingen mag, lege sie einfach parallel zum unteren Rand. Du drückst den Flügel an, so dass zwischen den Papierlagen eine Bergfaltung entsteht. Ziehe alle Falten sehr gut mehrmals nach.

Schritt 22: Wiederhole das auf der anderen Seite: Du drehst den Flieger um, mit der Nase nach rechts, und legst die zweite Talfalte aus Schritt 19 auch auf den untersten Rand des Rumpfes (oder parallel zum Rand). Drücke sie so an die unterste Kante, dass zwischen den Papierlagen eine Bergfaltung entsteht. Ziehe am Ende alles gut nach. So sieht es nun von oben aus.

Schritt 23: Ziehe alle Falten noch einmal gut nach und streiche alles glatt, zum Schluss ziehst du noch die großen Zickzack-Falten ein wenig auseinander, damit der Gleiter von vorn ungefähr so aussieht.

Und nun viel Spaß beim beim Fliegenlassen... Leider fliegen Flieger - oder gleiten Gleiter - nicht immer gleich beim ersten Mal gut - aber schon mit kleinen Änderungen kannst Du viel bewirken!

Schau dir dazu gern die „TIPPS“ an.




Viel Spaß wünscht euch Marlene!

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